Traum, Wahrheit oder Fantasie?
  Der seltsame Mann
 

Den Hut tief ins Gesicht gezogen und mit einem langen Mantel bekleidet, stapfte er durch den Schnee. Trotz der eintretenden Dunkelheit und den ungenauen Umrissen, schienen ihn die Menschen auf der Straße zu meiden. Viel von seinem Aussehen war nicht zu erkennen, aber allein seine Erscheinung und seine Aura schien den Menschen eine Gänsehaut über den Rücken laufen zu lassen. Bei genauen hinsehen konnte man zwar ein Humpeln erahnen, allerdings sahen die meisten, um genau zu sein niemand, genauer hin.

Eigentlich ging er nur selten vor die Tür und auch nur dann, wenn er dringlichst etwas  benötigte oder ihm die Decke auf den Kopf fiel. Heute war es eine Mischung aus beidem, denn er war unterwegs um sich etwas gegen seine Langeweile zu kaufen.

Es fing an zu schneien und bald waren kaum noch Leute auf den Straßen.

Nach einem kleinen Fußmarsch hielt er an und über sein Gesicht huschte etwas, das einem Lächeln ähnelte. Er stand vor einem kleinen Laden, der von außen unscheinbar wirkte. Vorsichtig öffnete er die im Vergleich zu ihm winzige Tür und trat ein. Ein kleines Glöckchen kündigte den Besucher an und dank seiner hoch gewachsenen Gestalt, stieß er sich prompt den Kopf an dem Türrahmen. Er war schon oft in diesem Laden gewesen und doch lenkte ihn das Bimmeln immer wieder ab, sodass er mit Kopfschmerzen den Laden betrat.

Im hinteren Teil saß der Ladenbesitzer und las Zeitung. Wie immer zitterte er bei seinem Anblick und schaute wie ein verschrecktes Kaninchen. Dabei kannte er ihn mittlerweile und wusste dass er kein Schwerverbrecher war.

Seufzend gab er mit seiner tiefen Bariton-Stimme die Bestellung auf und sah zu, wie der Mann ihm das gewünschte heraussuchte. Er wurde noch immer ängstlich beäugt als er das Geld auf den Tresen legte und sich beim hinausgehen leise bedankte.


Der Rückweg gestaltete sich genauso wie der Weg zum Laden. Nur das man meinen konnte, das er sich auf sein Zuhause freue. Das eingewickelte Päckchen fest an sich gedrückt, schlurfte er durch den nun recht hohen Schnee. Erst als er seine Tür geöffnet hatte, legte er es aus der Hand. Er zog den Mantel aus und schüttelte sich. Draußen herrschte eine erbärmliche Kälte und er war froh endlich in seiner wohlig warmen Umgebung zu sein. Mit Vorfreude wie ein kleines Kind an Weihnachten, setzte er sich an seinen großen Tisch und packte das Paket aus. Mit leuchtenden Augen besah er sich die Schachtel, es war ein weiterer Bausatz für seine Modelleisenbahn….Denn auch der Teufel hat Hobbys….


© by Chiara Muerte

 
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